Menschen ohne Namen und ohne Rechte

In seinem Adventsbrief verweist Agostino Del-Pietro als Provinzial auf die Arbeit von Franciscans International/FI für die vielen Menschen, die nicht registriert sind und somit keine Rechte haben.

Leider sind im Verlauf der Jahrhunderte Unzählige ohne Namen geblieben. Menschen, welchen die geschichtlichen, sozialen und politischen Zufälligkeiten, aber auch Bosheit einen Namen verweigert haben,- ein Teil der menschlichen Geschichte. Und dieses Übel ist nicht einfach Vergangenheit. Lasst mich hier daran erinnern, dass es zur Aufgabe der Vereinigung von Franciscans International gehört, für die Garantie auf das fundamentale Recht all unserer Zeitgenossen, eine Rolle in der Geschichte haben zu dürfen, einzustehen.
In dem Jahresbericht von FI können wir neben vielen interessanten Dingen auch lesen: 290 Millionen von Kindern haben keinen Geburtsausweis. Viele Verletzungen der Menschenrechte an Kindern, wie zum Beispiel Kinderarbeit, Kinderehen und Kinderhandel werden durch die Tatsache gefördert, dass kein Dokument vorhanden ist, welche ihre Existenz bezeugt. Der Eintrag der Geburt ist das erste Recht eines Menschen. Dies gibt dem Kind nicht nur eine rechtliche Identität. Es überträgt ihm auch die Garantie auf die andern grundlegenden Rechte, wie das Recht auf Gesundheit, auf Impfungen, auf Ausbildung und auf Arbeit. Das Unterlassung des Geburtseintrages verurteilt die Person in einem ‚informellen’ Umfeld zu leben, welches unweigerlich andere Verletzungen der Menschenrechte in sich trägt.

Agostino Del-Pietro in seinem Adventsbrief 2014.