Welche Zukunft hat die Missionsarbeit der Schweizer Kapuziner?

Einst haben weit über 100 Schweizer Kapuziner als Missionare im globalen Süden gewirkt. Inzwischen ist ihre Zahl drastisch zurückgegangen, ihr Durchschnittsalter auf über 80 Jahre gestiegen. Welche Zukunft hat damit Kapuziner-Mission? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Delegiertenversammlung („Kapitel“) der Schweizer Kapuziner Anfang Juni in St-Maurice.

Aus den Unterlagen der Versammlung:

Mission und Internationale Solidarität

In der Vergangenheit hat die Schweizer Kapuzinerprovinz zahlreichen Brüdern erlaubt, in den Missionen (missio ad gentes) zu arbeiten. Wir können zweifellos von einer grossartigen Epoche sprechen, in der so viele Brüder in den Missionen von Afrika, Asien und in Südamerika gearbeitet haben. Inzwischen weist die Statistik noch 8 Missionare aus, welche unserer Provinz angehören und 14 Schweizer Kapuziner, die Mitglied einer anderen Provinz geworden sind. Das Durchschnittsalter beträgt 81 Jahre. Unser missionarisches Engagement (ad gentes) ist im Vergleich zu früheren Jahren stark reduziert und wird in den kommenden Jahren noch weiter zurückgehen, angesichts der wenigen Berufungen in unserer Provinz.

Unsere Missionsprokura in Olten befasst sich effizient mit den Anfragen unserer Brüder Missionare und sucht die finanziellen Mittel aufzubringen, um ihren Anforderungen zu entsprechen.

Darüber hinaus geniesst unsere Provinz viel Vertrauen und erhält nicht selten grosszügige Gaben zugunsten der Missionen, Dank denen verschiedene internationale Projekte unterstützt werden können.

Die praktische Arbeit in der internationalen Solidarität ist sehr anspruchsvoll und sehr komplex; sie verlangt spezifische Kenntnisse und gründliche Studien der zahlreichen Gesuche um finanzielle Unterstützung.

Angesichts dieser Situation kann man, muss man sogar fragen, auf welche Art man von einem missionarischen Engagement sprechen kann, das allen Getauften anvertraut ist, und im Besonderen den Brüdern unseres Ordens in der heutigen Zeit. Darüber hinaus muss man fragen, welches unsere Strategie sein könnte, um unser Engagement in diesem Kontext neu zu definieren.