Abschied von Karl Rüde

Die Kapuziner mussten sich von einem guten Freund verabschieden.

In seinem 98. Lebensjahr starb der bekannte Graphiker Karl Rüde. Er war mit den Kapuzinern über viele Jahrzehnte hinweg herzlich verbunden. So war es nicht erstaunlich, dass alle  vier Liturgen des Abschiedsgottesdienstes in der Martinskirche Olten Kapuziner waren. Bis fast ins 90. Lebensjahr war Karl Rüde verantwortlich für das durchaus zeitgemässe Layout der von den Kapuzinern herausgegebenen Printmedien ite, Franziskuskalender  und Missionskalender. Oder nur noch ein Beispiel aus dem Bereich des Ordens zu nennen: Er gestaltete etliche literarische Werke und Werklein des Pfarrers von St. Martin, Bruder Hanspeter Betschart.

Auch mit den Kapuzinerinnen verband ihn eine tiefe Freundschaft. Karl Rüde lernte Schwester Immaculata Haas, die Gründerin der franziskanischen Schwestern von Maua/Tansania, schon als Jugendlicher kennen. Er blieb mit ihr in über die Grenzen der Kontinente hinaus verbunden in freundschaftlichem Briefwechsel – ihre Briefe begannen mit „Lieber Karoli“.

Karl besuchte sie in Maua. Als die Schwestern in Sanya Juu eine Niederlassung mit Landwirtschaftsbetrieb gründeten und in den Weinbau einstiegen, kreierte er die Etikette für die Flaschen. Ein kleines, aber feines Werk, auf das er ganz besonders stolz war.

Sein Interesse für Tansania nahm auch nach Jahrzehnten nicht ab. Unermüdlich setzte er sich dafür ein, dass die Zeitschrift ite eine Leserreise in dieses Land durchführte. Eine „nachhaltige“ Initiative – wird doch diesen Herbst schon zum siebten Mal eine solche Reise durchgeführt.

Lieber Karl, alle, die mit dir zusammenarbeiten durften; und alle, die sich an den von dir gestalteten Werken erfreuen durften danken dir von Herzen.

Walter Ludin