Deutschschweizer Kapuziner stellen sich ihrer Zukunft

Brüdertagung in Luzern (15. Januar 2013)

Gut 50 Deutschschweizer Kapuziner trafen sich in Luzern zur diesjährigen Brüdertagung, um sich mit der Zukunft ihrer Gemeinschaften auseinanderzusetzen. Angesichts der internen Umbrüche (wenig Nachwuchs) und dem geänderten gesellschaftlichen Umfeld (Säkularisierung) müsse die Zukunft aktiv gestaltet werden, war ihr Leitsatz. Denn: «Entweder wir tun etwas oder wir werden getan.»

Brüdertagung in Luzern
Brüdertagung in Luzern

Keine Zukunft, wenn …

Beat Pfammatter, Mitglied des Provinzrates, zeigte in seinem Einleitungsreferat auf, wie Zukunft nicht gelingt:

  • Alles Bisherige wird weitergeführt und Neues angefangen.
  • Es wird verzichtet, an der eigenen Identität zu arbeiten.
  • Der Grundauftrag wird nicht auf dem Hintergrund der aktuellen Gesellschaft angeschaut.
  • Man ist offen für alles und alle.
  • Die Zukunft wird dem Schicksal/Zufall überlassen.
  • Man ist blind für die Kosten- und Alterswahrheit.

Aufbruchstimmung

Brüdertagung in Luzern 2Positiv formuliert: Zukunft gelingt, wenn die Planung von der Kosten/Kräfte/Alter-Wahrheit ausgeht, konkret wird, Schwerpunkt setzt, einen Zeitplan aufstellt – und von der Arbeit an der eigenen Identität begleitet wird.

Nach diesen Leitsätzen gestalten die Deutschschweizer Kapuziner im Kloster Wesemlin, Luzern, die Oase W. Sie setzen Schwerpunkte für die Betreuung ihrer älteren Brüder. Und nicht zuletzt: Sie suchen nach neuen Wegen der Ordensausbildung (Postulat, Noviziat, Juniorat).

Die Diskussionen in Gruppen zeigten, dass da und dort noch Ängste vor der dem Neuen vorhanden sind. Insgesamt aber herrschte eine Aufbruchstimmung.

Walter Ludin