Ein neuer Bruder in den Reihen der Schweizer Kapuziner

Emotionen und Freude im Kapuzinerkloster

Die Schweizer Kapuziner durften am 11. September einen neuen Bruder definitiv in ihre Reihen aufnehmen. Kletus Hutter hat in der Klosterkirche Rapperswil die Profess abgelegt und der emotional bewegte Provinzial Josef Haselbach hat diese im Namen der versammelten Brüderschar freudig angenommen. ITE hat nach der Professfeier mit Pascal Mettler, langjähriger Mit-Junior von Bruder Kletus, gesprochen und ihn zuerst gefragt, welche Gefühle ihn nun begleiten.

 

Pascal Mettler: In einem Jahr könnte ich an dieser Stelle stehen und das löst bei mir grossen Respekt aus. Ich frage mich, habe ich meinen eigenen Schritt schon einigermassen genügend tief durchdacht. Wie sieht es mit meinem Ja aus. Kletus wünsche ich von Herzen Gottes Segen. Ich weiss, dass hier im Kloster Rapperswil eine anspruchsvolle Aufgabe auf ihn wartet und ich hoffe, dass er auch in ein paar Jahren noch sagen kann, ich habe genügend Atem, ich kann auf diesem Weg gehen.

In deinem bisherigen Kapuzinerleben hast du schon unterschiedliche Typen von Bruder-Sein erlebt. Da wartet eine bunte Brüderschar auf ihn. Wie schätzest du das künftige Kapuzinersein von Kletus ein.

Mmm (überlegt). Das ist eine schwierige Frage. So wie ich Kletus bisher kennengelernt habe, ist er ein wirklicher Gast-Bruder. Menschen fühlen sich wohl bei ihm und kommen zu ihm. Darum finde ich es gut, dass er künftig hier im Kloster zum Mitleben in Rapperswil wirken wird. Hier kommen Menschen, die begleitet werden und die tiefere Gespräche führen wollen, usw.

Du hast erwähnt, dass die Ewige Profess in einem Jahr für dich möglich sein könnte. Hast du selber noch Zweifel? Gibt es da noch grosse Vorbereitungen für dich? Oder kannst du schon gar nicht mehr warten, bis du selber Ja-Sagen kannst?

Ja, ich würde meinen, dass mein eigener Entscheid einigermassen gereift ist. Doch beschäftigen mich zwei andere Dinge im Moment mehr. Zuerst mein Studienabschluss in Münster und dann wartet der von den Kapuzinern geforderte Auslandsaufenthalt – ich vermute in Tansania.

Kletus wird in den kommenden Jahren in der Gästebetreuung und in der Liturgie im Kloster Rapperswil tätig sein – auch wird er noch zum Priester geweiht werden. Wie siehst du deine Zukunft als Kapuziner in der Schweiz?

Es gibt unterschiedliche Aufgaben, die ich mir in der Zukunft vorstellen kann. Persönlich möchte ich am liebsten Zeit haben für Menschen, die irgendwie und irgendwo in Not sind, zu helfen. Das würde ich sehr gerne tun.

Dein Wunsch für Kletus?

Ich wünsche Kletus, dass er sich immer wieder neu in die Brüderschaft eingeben kann, dass er den Mut und die Kraft findet, sich einzubringen, auch wenn er manchmal Widerstände erleben oder sogar dabei scheitern wird. Seine eigene Meinung kundtun, das ist sehr wichtig auf dem Weg mit den Kapuzinern.

Danke dir, Pascal, für deine Worte zu diesem Festtag. Dir nun einen guten Abschluss im Theologiestudium, dann vielleicht spannende Erfahrungen mit den Brüdern und der Kirche in Tansania sowie auch dir immer wieder neu die Motivation, zu dir und zu deiner Berufung zu stehen.

Adrian Müller


Br. Kletus Hutter war drei Jahre «Bruder auf Zeit» im Kloster Rapperswil, dann absolvierte er einige Monate das Postulat in Brig, ein gut einjähriges Noviziat in Salzburg und nun gut drei Jahre Juniorat in Luzern sowie in Rapperswil, wo der 50-jährige nun leben wird. ITE hat nach der Professfeier Pascal Mettler, Mit-Junior von Br. Kletus, gesprochen. Der 32-jährige Schweizer Kapuziner beendet zurzeit sein Theologiestudium in Münster, Westfalen, gehört zum Kloster Mels und ist selber auf dem Weg zur Ewigen Profess.

Pascal Mettler © Edith Wildisen
Pascal Mettler © Edith Wildisen
© Edith Wildisen
© Edith Wildisen
Bruder Kletus gibt gegenüber dem Provinzial Josef Haselbach sein Versprechen ab. © Edith Wildisen
Bruder Kletus gibt gegenüber dem Provinzial Josef Haselbach sein Versprechen ab. © Edith Wildisen
Provinzial Josef Haselbach und  Bruder Kletus © Edith Wildisen
Provinzial Josef Haselbach und Bruder Kletus © Edith Wildisen
Die Mitbrüder feiern mit. © Edith Wildisen
Die Mitbrüder feiern mit. © Edith Wildisen