Franz Jägerstätter – «A hidden Life»: Der richtige Film für die Passionszeit dieser Welt.

Der österreichische Bauer Franz Jägerstätter wurde von den Nazis am 9. August 1943 wegen «Wehrkraftzersetzung» hingerichtet, weil er sich standhaft weigerte, Wehrdienst zu leisten und den Treueid auf Hitler abzulegen. Der aufwühlende Film «A hidden Life» setzt die grosse Liebe dieses Mannes zu seiner Frau und seinen Töchtern in Kontrast zur quälerischen Bosheit von ganz gewöhnlichen Menschen, wie Bauern, Intellektuellen, Handwerkern, Hausfrauen, welche durch eine fanatische Ideologie verbiestert wurden. Erstaunlich zu welchen Extremen wir Menschen fähig sind, sowohl in Bosheiten wie im Ertragen von Leiden und noch erstaunlicher, wie das Vertrauen auf Gott Menschen stark machen kann. Zwar: Franz Jägerstätter konnte durch seinen Tod den Diktator nicht stoppen; genau so wenig, wie Christus durch seinen Tod die Diktatur der Römer und die Eroberung Jerusalems mit der Zerstörung des Tempels stoppen konnte. Das böse Gift des Machtmissbrauchs bleibt der Welt erhalten. Aber dennoch: ihr Tod ist nicht sinnlos. Denn im verborgenen Leben solcher Menschen, im Gottvertrauen eines Franz Jägerstätters und im Gottvertrauen eines Jesus von Nazareth keimt und blüht immer wieder neues Leben auf. Ihr Leben gibt uns Schwachen Mut an die Kraft des Leben zu glauben, gegen alle Gewalt, gegen alle Bosheit, gegen alle Krankheiten, gegen das Gift der Resignation. Das ist Ostern.


Willi Anderau

Willi Anderau, geb. 1943. Mitglied des Kapuzinerordens seit 1965. Ausbildung in Theologie und Journalistik an der Universität Fribourg. Lebt im Kapuzinerkloster Wesemlin, Luzern. Er war während 17 Jahren bischöflich Beauftragter für Radio und Fernsehen in der Deutschschweiz. Engagiert sich in der Seelsorge und in kirchenpolitischen Themen.