Helvetia Franciscana 48 (2019)

Der diesjährige Band widmet sich folgenden Schwerpunkten: dem Kloster Mels mit seinem Bilderzyklus Karl Borromäus; der «Biblioteca antica del Convento dei Cappuccini al Bigorio»; den Beziehungen zwischen Engelberger Mönchen und Brüdern Kapuzinern; dem Missionar Antoine Marie Gachet und seiner Tätigkeit bei den Indianern in Nordamerika.

Kloster Mels

Von den vier Beiträgen über das kürzlich renovierte Kapuzinerkloster Mels gilt einer dem heiligen Karl Borromäus. Wie kommt dieser Reformbischof zu den Kapuzinern in Mels? Was machte ihn in Mels so prominent, dass die Klosterkirche ihm geweiht ist, und dass da einer der schönsten Schweizer Bildzyklen des Heiligen seine Biographie erzählt? Antworten dazu liefert Niklaus Kuster. Zum ersten Mal wird eingehend diese alte Altartafel, ein Spätwerk des Luzerner Künstlers Kaspar Meglinger († um 1670), wissenschaftlich beschrieben und gewürdigt, dazu begleitend illustriert bis ins Detail mit photographischen Aufnahmen von Bruno Fäh.

 

Bigorio e la biblioteca antica

Wie wird eine kostbare Bibliothek im seit 1535 bestehenden Kapuzinerkloster Bigorio, wo die Geschichte der Kapuziner in der heutigen Schweiz beginnt, in die Zukunft tradiert? Die Antwort: wissenschaftliche elektronische Katalogisierung der ca. 4´000 Bände. Die Leiterin der Biblioteca Salita dei Frati in Lugano (Centro di Competenza del libro antico), Luciana Pedroia, beschreibt auf italienisch unter eingehender Würdigung eines Prototyps „una biblioteca cappuccina“ und der „nascita e formazione della biblioteca“ die Vorgehensweise der „catalogazione del fondo antico del Convento dei Cappuccini“.

 

Engelberger Mönche und Brüder Kapuziner

Warum schweben zwei Kapuzinerheilige, Fidelis von Sigmaringen und Josef von Leonessa, auf Wolken über der Benediktinerabtei Engelberg? So dargestellt auf einem aquarellierten Programmblatt, einer Anfertigung im Auftrag der Kapuziner von Stans des Jahres 1747 zum Lobpreis und Dank an den Abt Emmanuel Crivelli, eines der Quellen für eine seit 1635 in Zeiten der Not entstandene und bestehende Freundschaft zwischen Mönchen und Mendikanten. Die Abtei Engelberg ist seit 385 Jahren beim Kapuzinerorden affiliiert. All dies nachzulesen im Artikel von Christian Schweizer.

 

Ein Freiburger Kapuzinermissionar in Nordamerika

Der Freiburger Kapuziner Antoine Marie Gachet (1822-1890) war 1857-1862 tätig in der Menominee-Mission in Nordamerika. Hinterlassen von ihm ist aus dieser Zeit unter anderen Dingen und Schriften das wiederentdeckte handschriftliche und mit Zeichnungen versehene und lange als verschollen geglaubte Dokument „Cinq ans en Amérique. Journal d’un missionnaire“ (ca. 1862). In der daraus 2018 entstandenen jüngsten Publikation von Sylvia S. Kasprycki über „Five Years in America. The Menominee Collection of Antoine Marie Gachet„, an welchem auch einst der Kapuziner Anton Rotzetter Vorarbeit geleistet hatte, erkennt der Kapuziner Adrian Holderegger eine Neubewertung Gachets in ethnologischer Hinsicht.

 

Helvetia Franciscana 48, Luzern 2019, 196 S., ill. – ISSN 1661-7703.

CHF 30.00 (plus Versandkosten).

Bezug: Provinzarchiv Schweizer Kapuziner, Wesemlinstr. 42, CH-6006 Luzern provinzarchiv.ch@kapuziner.org. Homepage: www.hfch.ch