Mission ohne Gewalt

Aus einem Manuskript des Immenseer Missionars Toni Peter (1953-1998)

In seiner Aussendungsrede (Lk 10,1-12 par) weist Jesus seine Jünger an, ihre Predigttätigkeit mit dem Friedensgruss aufzunehmen, beschädigtes Leben zu heilen und die Nähe des Reiches Gottes anzusagen. Auf keinen Fall erlaubt er ihnen die Anwendung von Gewalt und Terror. Ausdrücklich schickt er sie wie Schafe mitten unter die Wölfe und nicht wie habgierige Wölfe mitten unter friedliche Schafe.

Das Evangelium selbst schreibt also eine Methode im Sinne der genannten fünf Grundbedingungen vor. Mission kann nur friedlich erfolgen, ohne Anwendung von Gewalt. Ohne soziales Friedens- und Gerechtigkeitshandeln kann es keine Mission geben. Mission fordert also zuallererst auf Seiten des Missionars eine grundlegende soziale Bekehrung von der Unterwerfung zur Partnerschaft, von der Ausbeutung zum Dienst, vom autoritären Diskurs zur herrschaftsfreien Kommunikation. ln letzter theologischer Konsequenz geht es hier um die Bekehrung von den Götzen der Habgier, des Goldes und der Macht zum Gott der evangelischen Freiheit.