Nestor Werlen gestorben

Auf der Pflegestation des Kapuzinerklosters Schwyz, wo er die letzten Monate seines Lebens verbracht hatte, starb am Vorabend von Allerheiligen mit 81 Jahren der Kapuziner Nestor (Otmar) Werlen.

Nestor Werlen
Nestor Werlen

Der gebürtige Lötschentaler aus Ferden wurde vor allem durch seine journalistische Tätigkeit einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nach der Matura am Kollegi Stans und dem Theologiestudium übernahm er früh publizistische Aufgaben. An der Synode ´72 der Schweizer Katholiken in Bern betreute er die Pressestelle. 1977 trat er in die Redaktion „Vaterland“ ein und erlebte sechs stürmische Jahre: Tod von zwei Päpsten, Wahl zweier neuer Päpste sowie heftige Diskussionen um die Professoren Hans Küng und Herbert Haag. Nestor Werlen behielt stets die Ruhe des Berglers und des erfahrenen Kirchenhistorikers. Seine Beiträge zeichneten sich durch Klarheit und Offenheit aus und fanden ein breites und dankbares Lesepublikum. Das galt auch für seine spätere journalistische Tätigkeit, so als Berichterstatter der Bischofssynoden und als Kolumnist des „Walliser Boten“, seiner publizistischen Heimat. Noch im März dieses Jahres zog der Historiker, der während vielen Jahren an verschiedenen Lehranstalten sein Fach lehrte, Bilanz über die letzten 50 Jahre Papsttum. Wir werden stets eine dankbare Erinnerung an diesen liebenswürdigen Priester und Journalisten behalten.
Alois Hartmann