Unerschrockener Kämpfer für Menschenrechte

Aus dem Leben von Bischof Fridolin Ambongo OFMCap

Als Sohn einer Gummizapfer-Familie im Januar 1960 in Belgisch-Kongo geboren, erlebte Bruder Fridolin Ambongo OFMCap, wie der Name seines Landes in den folgenden Jahrzehnten nicht weniger als vier Mal geändert wurde. Was jedoch konstant blieb, war das Leiden vieler seiner MitbürgerInnen, da Führer und Rebellen gleichermassen um die riesigen natürlichen Ressourcen der DR Kongo kämpften. „Die Gier nach Reichtum hat die Gerechtigkeit übertrumpft“, sagte er im September 2015 vor dem Menschenrechtsrat. „Das steckt hinter all den Problemen in der DR Kongo.“

Als Kapuziner wurde er zu einem engagierten und prominenten Menschenrechtsverteidiger. Im Jahr 2016 war er massgeblich an den Bemühungen der Kirche beteiligt, eine Vereinbarung zwischen den Oppositionsparteien und der Regierung zu vermitteln. Sie trug dazu bei, die DR Kongo nach dem Ende der Amtszeit von Präsident Kabila durch eine Verfassungskrise zu führen. Mit der Unterstützung von FI Kardinal Fridolin Ambongo Besungu spricht während einer Parallelveranstaltung bei den Vereinten Nationen Franciscans Internationa/FI brachte Kardinal Ambongo bei den Vereinten Nationen in Genf wiederholt Fragen der Ausbeutung, Korruption und Entrechtung zur Sprache.

Kardinal Ambogo © Franciscans International/FI

Er betrachtete seine Erhebung zum Kardinal durch Papst Franziskus im Oktober 2019 als eine Bestätigung seiner Arbeit als Menschenrechtsverteidiger, ein Gefühl, das auch von seinen Geistlichen in der DR Kongo geteilt wurde. Seine Arbeit war nicht ohne Risiko und führte zeitweise zu Morddrohungen. Dies hat ihn jedoch nicht abgeschreckt. „Ohne in historisch-theologische Streitigkeiten über die Gründe für das Todesurteil gegen Jesus zu verfallen, wissen wir mit Sicherheit, dass Jesus auch wegen seines Kampfes für Gerechtigkeit gestorben ist“, sagte er während der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen von FI in Rom. „Solange es irgendeine Form von Ungerechtigkeit in der Gesellschaft gibt, kann sein Gedächtnis seine Jünger nicht gleichgültig und träge werden lassen“.

(Aus dem soeben erschienen Jahresbericht 2019 von Franciscans International, der franziskanischen NGO bei der UNO)