Wer soll das bezahlen?

Bruder Josef Haselbach, der Provinzial der Schweizer Kapuziner, war anlässlich des Jubiläums «100 Jahre Kapuziner in Tansania» in diesem ostafrikanischen Land. Er schaut voller Freude auf die Vergangenheit – und mit Sorge auf die Zukunft des dortigen Ordens und der Ortskirche.

Ich hatte den Eindruck, einen historischen Wendepunkt zu erleben. Einerseits lernte ich im Noviziat Guido Käppeli kennen, der unter den ersten Ausreisenden dabei war. Und nun sah ich unsere «Senior-Missionare», mit denen unsere Einsätze in Tansania zu Ende gehen.

Die Kapuzinerinnen von Maua begrüssen den Provinzial der Schweizer Kapuziner. © Josef Haselbach

Es ist eindrücklich, was in 100 Jahren alles gewachsen ist. Ich konnte nur staunen über Einsatz und Kreativität, die für Wasserleitungen, Kirchenbauten, Kläranlagen, Schulen, Brücken, Kirchenkunst, Fischteiche, Anbaumethoden, Sportanlagen, Dispensaires, an den Tag gelegt wurden.

Einer der grossen, schwierigen Wendepunkte ist die ökonomische Situation, die mir erst vor Ort aufgegangen ist. In Spitzenzeiten haben gleichzeitig bis zu 100 Schweizer Missionare mit enormer finanzieller Rückendeckung aus der Schweiz Werk um Werk aufgestellt, bis in jüngste Zeit. Aber mit welchen Geldern wird nun repariert, renoviert?

Diese Problematik durchzieht die ganze Kirchenpolitik: Man schickt Ordensleute vor, um Pfarreien zu gründen; diese haben ja ihre Quellen im Hintergrund und können und sollen die aufwändige Aufbauarbeit finanzieren.  Einheimische Ordensleute vermeiden auf Gesuchen die Angabe, dass das Gesuch von einer Ordensperson stammt, sonst heisst es: «Die haben im Ausland ihre Orden als Finanzbasis und sollen dort Geld erbitten». Man bezahlt nur Diözesanpriester, für die anderen sollen die Orden aufkommen …

Diese Problematik durchzieht die ganze Kirchenpolitik: Man schickt Ordensleute vor, um Pfarreien zu gründen; diese haben ja ihre Quellen im Hintergrund und können und sollen die aufwändige Aufbauarbeit finanzieren.  Einheimische Ordensleute vermeiden auf Gesuchen die Angabe, dass das Gesuch von einer Ordensperson stammt, sonst heisst es: «Die haben im Ausland ihre Orden als Finanzbasis und sollen dort Geld erbitten». Man bezahlt nur Diözesanpriester, für die anderen sollen die Orden aufkommen …