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Mitten im Dorf Mels steht das Kapuzinerkloster, von den einheimischen liebevoll „Chlösterli“ genannt. 6 Kapuziner, welche im Geist des hl. Franz von Assisi ihr Leben gestalten, bilden zurzeit die Brüdergemeinschaft, die sich als kleines geistliches Zentrum für die Umgebung versteht. Für viele Menschen ist es ein Ort, wo man hingeht und wo man ein verständnisvolles Gegenüber erwarten und ein tröstendes Wort mitzubekommen hofft.- Die Brüder des Klosters sind auch bereit für pastorale Dienste in der Pfarreien der Umgebung.

Schon um 1610 gab es den Wunsch, dass Kapuziner im Sarganserland heimisch werden. Anlass waren die positiven Erfahrungen in der Innerschweiz. 1650 schliesslich wurde Mels als Standort des neuen Klosters bestimmt.

Ein Kloster mit Reichweite ist es geworden. Von Mels aus wurden die Pfarreien Murg, Wildhaus, Sennwald, Vaduz, im deutschsprachigen und sogar im romanischen Bündnerland betreut. Das galt noch bis vor wenigen Jahren. Nach wie vor hoffen wir auf junge Männer, die Kapuziner werden, unsere Gemeinschaft ergänzen, und auf Laien, die uns helfen, den Klosterbetrieb aufrechzuerhalten.

Ein Kloster der Reichweite ist Mels bis heute geblieben. Es ist da für die Menschen in der Region. Es hat die Aufgabe eines religiösen Zentrums. Es ist der Ort, wo man hingehen und wo man Hilfe erwarten kann. Es ist Wahrzeichen unserer Gegend.

Dank der breiten Unterstützung in der Region halten die Schweizer Kapuziner am Standort Mels fest. Deshalb wurde das Kloster Mels in den Jahren 2016 bis 2019 umfassend renoviert.

Kontakt:  Tel:+41 81 725 50 80

Pforten-Öffnungszeiten: 

Werktags: 09.00 – 11.30 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr
Sonntags und an Feiertagen wird die Pforte nicht bedient.

Innenbereich der Klosterkirche Mel

Geschichtliches zum Kapuzinerkloster Mels

Mels ist stolz auf das Kapuzinerkloster, das am 11. Oktober 1654 durch den Churer Bischof geweiht wurde. Das Konzil von Trient (545-63) hatte den Reformbestrebungen auch im Sarganserland mächtigen Auftrieb gegeben. Viele Kapellen gehen auf diese Zeit zurück, auch das Kapuzinerkloster Mels. Da in der Landvogtei Sargans in der ersten nachreformatorischen Zeit bei der ländlichen Bevölkerung eine Festigung im alten Glauben dringend nötig war, forderten die katholischen Orte der Eidgenossenschaft eine Niederlassung der Kapuziner im Sarganserland. Sie standen bei der armen Landbevölkerung als Pioniere der Festigung und Erneuerung des alten Glaubens in hohem Ansehen. Schliesslich obsiegte unter den verschiedenen Gemeinden, die sich um das Kloster bemühten, der Standort Mels. Das Kloster wurde mit Mitteln der katholischen Orte, der sarganserländischen Gemeinden und sogar mit einer Sammlung in der Erzdiözese Mailand ermöglicht.

Es wurden im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Renovationen durchgeführt, die bedeutendste und nicht unbestrittene in den Jahren 1964/65. Damals gelangten erstmals im Sarganserland die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Anwendung. Der Altar wurde unter den Chorbogen gestellt. Links vom Altar brachte man den Ambo an und im rechten Seitenaltar bewahrte man die Eucharistie auf. Die barocken Altäre wurden herausgenommen und die alten Bilder an den freien Wänden aufgehängt.

Die segensreiche Wirksamkeit der Kapuziner ist unbestritten. Im Kloster selber standen sie den Menschen beratend zur Seite, feierten Gottesdienste und nahmen die Beichte ab.  Seit Jahrhunderten treten sie als Aushilfen in den Pfarreien auf. Auch in den Pfarreien des Oberlandes, im Fürstentum Liechtenstein sowie in den Gemeinden Gams, Wildhaus und Alt St. Johann waren die einfachen Kapuzinerbrüder vonMels immer gerne gesehen. lhren seelsorgerischen Dienst erwiesen sie auch der Bevölkerung in der Diaspora der Bündner Herrschaft. Nachhaltig wirkten sie in den Gemeinden des Domleschg und rund um Obervaz. Beim heute herrschenden Priestermangel kommt ihrem unermüdlichen Seelsorgeeinsatz erst recht grosse Bedeutung zu. Das neue Leitbild sieht vor, dass das Kloster vor allem die Funktion eines geistlichen Zentrums mitten in den neu sich formenden Seelsorgeeinheiten bilden soll.

In den Jahren 2014 bis 2020 fand eine Gesamtrenovation des Klosters und der Klosterkirche statt. Die Bausumme von über 7 Mio Franken konnten die Kapuziner nicht selbst aufbringen. Das Geld musste über Spenden gesammelt werden. Ein aktives Patronatskomitee nahm sich dieser Aufgabe an.