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Foto: Alex Frey; Leni, Lukas und Ueli packen auf ihre Art beim Gartentag zu und haben ihren Spass daran.
Foto: Alex Frey; Leni, Lukas und Ueli packen auf ihre Art beim Gartentag zu und haben ihren Spass daran.

… und was sich sonst noch bewegt im Klostergarten
Der Klostergarten Wesemlin ist nicht nur der Garten der Kapuziner, er ist auch ein Park, welcher zeitweise für Besucher geöffnet ist, und er ist ein Garten, welche den Gartenliebhaber*innen aus dem Quartier zur Verfügung gestellt wird. Zwar nicht als Schrebergarten, in welchem jeder seinen eigenen Plätz bewirtschaftet, sondern als echten Gemeinschaftsgarten, in welchem Frauen, Männer, Kinder dieselben Flächen gemeinsam bebauen und pflegen.

Die Gymnasiastin Silja Hermann wollte es genau wissen, was denn der Nutzen solcher Gemeinschaftsgärten in der Stadt Luzern sei und was Menschen motiviert, in der Erde zu wühlen und gemeinsam zu gärtnern. Für Ihre Maturaarbeit befragte sie einige Hobby-Gärtner*innen im Klostergarten Wesemlin.

Verbindung zwischen Garten und Kloster
In einigen Antworten scheint durch, dass der meditative Geist der Klostergemeinschaft bis in den Klostergarten ausstrahlt: «Ich schätze die Entspannung, es ist fast Meditation, die den Kopf frei hält von Haushalt, Familie und Arbeit.» – «Ich freue mich an der Natur. Der Klostergarten ist ‘heiliger Boden’. Wenn ich im Garten bin, fühle ich mich wie in einer anderen Welt.» – «Ich bin fasziniert, wie rücksichtsvoll alle pflanzen, pflegen und ernten. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand zu viel für sich in Anspruch nimmt.»

Verbindung zwischen Garten und Stadt
Nicht nur persönlichen Gewinn sehen einige im Garten sondern auch einen Gewinn für die Stadt und die Natur: «Wir helfen mit, diese grüne Oase zu erhalten; ein Stück Natur inmitten von Asphalt – Erholung, abschalten, dazulernen, Sinn für die Ökologie der Natur bekommen» – «Der Garten stärkt das Bewusstsein für die Vernetzung zwischen den Menschen und den Menschen und der Natur» – «Wir helfen im Klostergarten mit, das Ökosystem zu erhalten. Einerseits, damit es die Besucher geniessen können und andererseits, dass selten gewordenen Tierarten ein Lebensraum erhalten bleibt.»

Gärtner und Animator
Der Klostergärtner, Br. Paul Mathis, freut sich an den verschiedenen Menschen, die sich in «seinem» Klostergarten engagieren. Mit ihnen arbeitet er gerne zusammen. Er erlebt dasselbe wie in der Klosterfamilie: Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Welten kommen zusammen. Die Herausforderung besteht darin, Wege zu finden, Konflikte friedlich zu lösen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Zweimal im Jahr – ein Gartentag
Kreti und Pleti – nicht nur die Gartengruppe – sind zu diesem Gartentag eingeladen. Gemeinsam wird der Garten im Frühling zum Leben erweckt – und gemeinsam wird er im Herbst auf den Winterschlaf vorbereitet. Und gemeinsam wird gegessen und gefeiert. Ein Erlebnis, zu dem sich am 4. März Alt und Jung bei uns im Klostergarten getroffen haben, um dem Leben auf die Sprünge helfen und das Leben zu feiern.
Br. Willi Anderau