"Heiliges Jassen" im Kloster
Das Kapuzinerkloster Wesemlin war schon früher bekannt für die Spielfreude seiner Brüder. Da wurde gejasst, gepockert und so fort. Emotionen gingen hoch und die Brüder hatten ihren Spass. Nun scheint diese Spiel-Freude nicht nur Kapuziner zu begeistern, sondern auch andere Spiel-Freudige. Die Homepage des Klosters Wesemlin gibt darüber näher Auskunft. Im Weiteren ist denn da zu lesen:
Besondere Aufmerksamkeit erregte das „Heilige Jassen“ – eine Variante, die selbst eingefleischte Jass-Profis staunen liess. „Heilig?“, fragten einige verwundert, „was ist denn daran jetzt heilig?“ Die Antwort lag im Spiel selbst: Eine besondere Regel verlieh dem klassischen Jass eine spirituelle Note – sei es durch zusätzliche Trumpfkarten oder eine spezielle Punktevergabe. Die Bewunderung war gross, denn wer hätte gedacht, dass man dem altbekannten Jass noch eine neue, fast sakrale Dimension verleihen kann? Genau das ist der Charme solcher Treffen: Tradition neu entdecken und gemeinsam weiterentwickeln.
Ein weiteres Highlight war „Brändi-Dog“, eine temperamentvolle Variante des klassischen DOG-Spiels. Ein Teilnehmer erklärte: „Beim klassischen DOG setzt man viel auf Würfelglück, bei Brändi-Dog kann man durch geschicktes Kartenmanagement deutlich mehr Einfluss nehmen.“ Das Spiel, das entfernt an „Ludo“ erinnert, sorgte für hochkonzentrierte Runden und herzhaftes Lachen, wenn eine Spielfigur kurz vor dem Ziel wieder „rausgeworfen“ wurde. Die Spannung war so gross, dass man fast meinte, Rauch aufsteigen zu sehen.
Dann war da noch das Carrom-Board – ein Spiel, das direkt aus Indien ins Kloster gereist war. Mit seiner polierten Holzoberfläche und den glänzenden Spielsteinen zog es die Blicke auf sich. Mit schnippenden Fingern und konzentrierten Blicken versuchten die Spieler, ihre Steine in die Löcher zu befördern. Die Neugier war riesig: „Wie funktioniert das? Was sind die Tricks?“ Die Fragen sprudelten nur so hervor, und genau das machte den Reiz aus: Gemeinsam etwas Unbekanntes erkunden.
Einige Teilnehmer brachten ihre eigenen Spiele mit, darunter „Phase 10“, das mit seinen farbenfrohen Karten und kniffligen Regeln für Begeisterung sorgte. Eine Spielerin erklärte geduldig die Strategien – und schon war die ganze Gruppe im Bann des Spiels gefangen.
Dass dieser Nachmittag im Kapuzinerkloster stattfand, war kein Zufall. Die franziskanische Tradition lebt von Begegnung, Austausch und Freude am Miteinander – genau wie ein guter Spielnachmittag. Ob jung oder alt, erfahren oder neugierig: Hier sassen alle am gleichen Tisch, lachten über die gleichen Missgeschicke und freuten sich über gemeinsame Erfolge. „Das ist es, was Spiele so besonders macht“, meinte Bruder Josef. „Sie verbinden Menschen – ohne Unterschiede.“
