Adjut Mathis
Am 14. April starb Br. Adjut, Indonesienmissionar, Pfarrer und glücklicher Bewohner des Klosters zum Mitleben in Rapperswil.
Br. Adjut wurde in Schübelbach als Kind von Josef Mathis und Theresia Nussbaumer geboren, kam aber als Dreijähriger nach Stans. Dort wuchs er im «Sonnwendhof» auf. Nach der Primarschule begann er das Kollegium mit dem Ziel, Pfarrer zu werden. «Aber bald steckten mich die Kapuziner an und zusammen mit der Missionsgruppe war ich bald für die Mission begeistert und interessierte mich zuerst für die Geografie von Tansania» (Aus dem Lebenslauf). Auch da musste der Kapuziner beweglich bleiben. Pfarrer und Missionar wurde er schliesslich in Indonesien.
Nach dem Noviziat in Luzern, Theologie in Stans und Solothurn, Profess und Priesterweihe 1960 sowie dem Tropenkurs in Basel reiste Br. Adjut 1963 über Amsterdam mit dem Frachtschiff nach Belawan, dem Hafen von Medan in Indonesien. In seinem Lebenslauf spricht er von den «liturgisch rückständigen Niederländern». Viele Jahre später, zurück in der Schweiz, kommt er ins Kloster Rapperswil SG und betont «mir gefiel das Gästeprojekt», welches mit neuen liturgischen Formen und Gebeten experimentierte.
Von 1963 bis 1993 lebte Br. Adjut in Indonesien und gehörte zur dortigen Provinz. 1965 erlebte er den Umsturz von Suharto: «… wir waren in grosser Lebensgefahr …». Ab 1967 lebte und wirkte er mit Br. Meinrad in der «Schweizerpfarrei». Weitere indonesische Pfarreien folgten und erfüllten ihm den jugendlichen Wunsch Pfarrer zu sein. Ein schwerer Motorradunfall prägte fortan sein Leben. 1993 trat er wieder in die Schweizer Kapuzinerprovinz ein und übernahm bis 2001 das Amt des Sekretärs und des Ökonomen der Regionalkurie in Rapperswil.
Die Kapuziner in Indonesien und aus der Schweiz danken Br. Adjut für sein missionarisches und liturgisches (manchmal mit einem Tanz angereichertes) Wirken sowie sein ruhiges und interessiertes Wesen. Einen herzlichen Dank auch den Pflegenden und Betreuenden auf den Pflegestationen der Klöster in Wil und in Schwyz.
