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Der St. Galler Oberländer Kapuziner Jakob Willi kehrte Mitte Juli nach 45 Jahren Missionsarbeit aus Indonesien zurück.

Ein gutes Dutzend Personen – Familienangehörige und Mitbrüder – bereiteten ihm auf dem Flughafen Zürich-Kloten einen herzlichen Empfang.

Ende 1977 reiste Bruder Jakob auf die indonesische Insel Borneo aus. In der Kleinstadt Ngabang und ihrer Umgebung, in der Nähe des Äquators, wirkte er seither als Pfarrer und Schulleiter.

Die Statistiken dieser Gegend sind schwindelerregend. Zur Pfarrei gehörten neben der Stadt 224 Dörfer mit insgesamt etwa 40 000 Gläubigen. In den letzten Jahren entstanden daraus drei Pfarreien (während in der Schweiz oft aus drei Pfarreien eine werden …). In drei Pfarrei, in der Jakob Willi nach der Aufteilung wirkte, gibt es heute ebenfalls rund 40 000 Gläubige. Von einem äusserst starken Wachstum kann der ehemalige Pfarrer auch von der Kleinstadt Ngabang berichten. Als er vor 45 Jahren dort ankam, gab es nicht mehr als 20-30 Katholiken. Heute sind es 5000-6000 mit gut 20 Basisgemeinschaften.

25 Jahre lang war Jakob auch Leiter der von der Pfarrei getragenen Schulen mit jetzt 1800 Schülern. Neben der riesigen alltäglichen Arbeit nahm er sich Zeit, das 624 Seiten umfassende Kirchengesangbuch «Doa-Ku» zu schaffen. Es wird ausser in einigen indonesischen Diözesen auch auf Malaysia benutzt und hat wesentlich zum erstaunlichen Wachstum an Gläubigen beigetragen.

Das Wirken des Kapuziners ist umso beeindruckender, als er schon lange unter Sehstörungen litt. Diese entwickelten sich in den letzten Jahren zur völligen Blindheit. Darum musste Jakob Willi Abschied von seinen Gläubigen nehmen. Er ist aber gerne wieder in der Schweiz, im Kloster Schwyz, in dessen Pflegestation er sich einer ausgezeichneten, einfühlsamen Betreuung erfreut.