Hakuna shida

Unser Leben im Kloster ist mit unserer tansanischen Mitschwestern sehr lebendig und abwechslungsreich geworden. Freude und Gelassenheit sind ihre Markenzeichen. Aber auch bei unseren Maua Sisters gibt es Wiederholungen in ihrer Wortwahl.

So höre ich immer wieder auf die Frage: „Kannst Du mir helfen?“ die Antwort in ihrer herzlichen Art: „*hakuna shida“. Das heisst soviel wie „Kein Problem! Keine Sorge! Keine Schwierigkeit!“.

Begrüssung der Schwestern in Maua, Tanzania © Stefan Ruede

Sich keine Gedanken, keine Sorgen zu machen ist leichter gesagt als getan. Zu oft lassen wir uns von unserem Sorgen und Problemen erdrücken, ja sogar fesseln, wir verlieren unsere Freiheit und drehen uns nur noch um uns selbst. Und doch haben sie recht. Wir sollten unser Vertrauen auf Gott und auch auf unsere Mitmenschen setzten. Ich muss nicht alle Probleme immer allein lösen. Unsere „kleinen“ Probleme mit Vertrauen und Gelassenheit anzuschauen hilft, nicht von ihnen abhängig zu werden. Es meint aber nicht zu sorglos oder gar leichtsinnig mit den Problemen des Lebens umzugehen.

Eben: Hakuna shida.

 

*Hakuna shida – sollte es nicht eigentlich Hakuna matata heissen?

Exerzitienhaus in Maua © Stefan Ruede

Hakuna matata kennen wir ja von dem Disneyfilm „Der König der Löwen“. Swahili wird in verschiedenen Ländern Afrikas als Handelssprache gesprochen, weil es zu viele verschiedene Sprachen hat. In Tansania allein gibt es um die 200 verschiedenen Sprachen. In Uganda, Kenia und Tansania ist Swahili die Landessprache. Es gibt eben auch kleine Unterschiede im Sprachgebrauch. In Kenia heisst es „Hakuna matata“ und in Tansania halt „hakuna shida“. Es ist beides richtig.


Raphael Märtens

Sr. Maria Raphael Märtens, Kapuzinerin
Lebt im Kapuzinerinnenkloster St. Anna, Gerlisberg, Luzern
Ist tätig in den verschieden Aufgabenbereichen des Klosters und ist auch über das Netzwerk in Kontakt mit den Menschen