Helvetia-Franciscana, Band 51 (2022)

Vor 400 Jahren ereignete sich das Martyrium des Kapuzinermissionars Fidelis von Sigmaringen († 24. April 1622) in Seewis/Prättigau. Fidelis von Sigmaringen steht daher im Mittelpunkt der Helvetia Franciscana mit diversen Beiträgen. Darüber hinaus wird auch auf neueste Publikationen aus der helveto-franziskanischen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit hingewiesen:

Fidelis von Sigmaringen, der Schweizer Kapuziner aus Hohenzollern, kam am 24. April 1622 bei seinem Missionsauftrag zur Rekatholisierung der Reformierten Graubündens in Seewis/Prättigau tragisch ums Leben. Kapuziner in der Schweiz und im Vorarlberg, die Diözesen Freiburg i. Brg., Chur und Feldkirch sowie die reformierten Kirchen wie auch das Kollegium St. Fidelis in Stans gedenken des vierten Zentenariums des Martyriums.

Der treue Missionar wurde ein Opfer der konfessionspolitischen Instrumentalisierung katholischer Mächte inmitten der Bündner Wirren und des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Die vierhundertjährige Apostolische Propaganda Fide in Rom, das weiterhin bestehende päpstliche Missionsinstitut zur Verbreitung des katholischen Glaubens, trägt den Namen des 1729 selig- und 1746 heiliggesprochenen Protomartyrers. Quellen aus dem Provinzarchiv der Schweizer Kapuzinerprovinz in Luzern mit dem Curriculum aus dem Protocollum und mit dem handschriftlichen Professzeugnis neu ediert, übersetzt und analysiert (Niklaus Kuster OFMCap, Christian Schweizer) sowie zusätzlich die Verarbeitung von Quellen zur Jugend und Familie in der hohenzollerisch-habsburgischen Geburtsstadt Sigmaringen (Andreas Zekorn) fassen das Biographische des Heiligen mit neuen Aspekten zusammen.

Publizierte Predigten an Fidelis-Gedenktagen wie zum 250. Anniversarium der Kanonisation in Rom 1996 (Niklaus Kuster OFMCap) und Patrozinienfeiern in Sigmaringen 2020 (Hermann Brodmann: Fidelis-Tag im Zeichen der Pandemie) und 2021 (Markus Hofer: Fidelis, Patron der Workaholiker)

Ein Werkstattbericht von Helmut Schlegel OFM über «FIDELIS – Das Musical» – ein Auftragswerk der Katholischen Kirchengemeinde Sigmaringen für Aufführungen in Sigmaringen und Feldkirch zum 400jährigen Fidelis-Gedenken – zeigt, wie der hl. Fidelis aus geschöpften Quellen und Traditionen neu und abgeklärt der Welt von heute in Sprache und Musik verständlicher und näher gebracht werden kann.

Die Kantonale Mittelschule Nidwalden in Stans, die den Namen „Kollegium St. Fidelis“ trägt, ist hervorgegangen aus dem von Kapuzinern 1877-1988 geführten Gymnasium und Internat. Christian Schweizer bietet einen Überblick über Fideliskult und diverse Fidelis-Feierlichkeiten vor und seit der Namensgebung Fidelis für das Kollegium.

Franziskanische Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit in der Schweiz

«Königsfelden online» bietet dank dem 2021 abgeschlossenen Online-Editionsprojekt «Die Urkunden und Akten des Klosters und des Oberamts Königsfelden» (Colette Halter-Pernet) neue Einblicke und Perspektiven zur Geschichte des besonders von machtvollen und frommen Frauen geprägten franziskanischen Doppelklosters Königsfelden bei Windisch aus dem 14. bis 16. Jahrhundert

Die Mutterprovinz Schweiz der Ingenbohler Schwestern, der franziskanischen Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Kreuz seit 1856, gibt sich im Zeitenwandel 1966 bis 2018 mit einem Buch Rechenschaft über ihr Sein und Wirken (M-Agnès Frossard SCSC, Christiane Jungo SCSC und Markus Näpflin).

Helvetia Franciscana 51, Luzern 2022, 166 S., ill  – ISSN 1661-7703
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