Josef Hollenstein

Dein Wort, Gott, ist eine Leuchte für mein Leben, es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt. Ps 119,105

9. Oktober 1946 bis 2. Oktober 2021

Auf dem Hof Neulanden in Wil ist er seinen Eltern Josef und Maria Hollenstein-Rüegg am 9. Oktober 1946 als ältester Sohn geboren worden. Dort hat er seine glücklichen ersten Jugendjahre erlebt. 1955 übernahmen seine Eltern einen eigenen Hof in Niederbüren, wo er mit fünf Geschwistern die weitere Jugendzeit verbrachte.

Von 1959-1966 studierte er im Kollegium Appenzell und bestand dort die Matura. Am 4. September 1967 trat er im Kloster Wesemlin Luzern ins Noviziat der Kapuziner ein und durchlief die ordensinterne Ausbildung, ein Jahr in Stans und fünf Jahre im Hausstudium in Solothurn. Bischof Josephus Hasler weihte ihn am 10. September 1971 in Wil zum Priester.

Ab 1973 sammelte er Erfahrungen in der Seelsorge, zuerst im Klosterkreis Wil, dann in der Kapuzinerfraternität in Winterthur, wo er sich in seelsorgerlicher Gesprächsführung weiterbildete. Dies konnte er bei seinen Hausbesuchen und in der Pfarreiseelsorge gleich anwenden.

Br. Josef hat unserer Kapuzinergemeinschaft in verschiedenen Aufgaben seine wertvollen Dienste geleistet. Fünfmal war er Guardian: in Wil (1982-86), anschliessend in Altdorf (1986-92), Rapperswil (1995-2004), Appenzell (2005-08) und Brig (2008-14). Neben der umsichtigen Leitung der einzelnen Kloster- gemeinschaften leistete er Aushilfen in der örtlichen Seelsorge und begleitete Franziskanische Gemein- schaften. Von 1986 an war er sechs Jahre Mitglied des Regionalrates der deutschen Schweiz. Dazu war er auch lange Jahre (1986-2014) verantwortlich für die Ausbildung der Brüder im Postulat und Juniorat. In Brig bedeutete 2012 die Diagnose Nierenkrebs einen grossen Einschnitt in sein Leben. Mit Geduld hat er mehrere Therapien ertragen. In dieser Zeit schätzte er, dass er sich von den Mitbrüdern und von vielen Menschen getragen fühlte; sie waren für ihn – bewusst oder unbewusst – eine Stütze auf seinem Weg der franziskanischen Lebensform.

Wir danken Br. Josef für sein reichhaltiges Wirken und für sein offenes und frohes Wesen.