Kirchlicher «Unfug» – Friedensförderung

Beitrag von Walter Ludin: In einem Grundsatz-Dokument formulierten die Schweizer Kapuziner Sätze, die heute noch aktueller sind als damals; nämlich betr. Kirchenkritik und Friede.

Nicht nur, aber auch in der Kirche und im Orden werden haufenweise Dokumente produziert, die bald in Schubladen verschwinden. Bei manchen lohnt es sich, sie wieder hervorzuholen; z. B. das «Grundsatzdokument zum Selbstverständnis der Kapuziner in der Schweiz» (1972)

Hier nur zwei Abschnitte daraus.

  • Ein erster, der leider höchst aktuell ist: Wir leiden mit «an den unvermeidlichen Schwächen der Kirche. Mit ihr tragen wir das Kreuz. Wir kämpfen aber auch gegen Missbrauch (!) und Unfug in dieser Kirche, um so mitzuwirken an ihrer immer notwendigen Erneuerung.»
  • – Und was passt besser in unsere Zeit der Kriege: «Der Dienst am Frieden und an der sozialen Gerechtigkeit gehört zu den besonderen Zügen im Wirken des heiligen Franz. (…) Jeder von uns nimmt die Möglichkeiten wahr, für den Frieden zu wirken, nicht nur im Dienst der Wortverkündigung, sondern auch auf allen andern Ebenen der Seelsorge, der beruflichen Arbeit und der persönlichen Kontakte. Wir unterstützen jene Mitbrüder, die sich intensiver mit der Friedensfrage beschäftigen und Kontakt aufnehmen mit Organisationen und Institutionen, die sich der Friedensforschung widmen.»

Walter Ludin

Walter Ludin, Kapuziner in Luzern. Redaktor des franziskanischen Jahrbuchs „Franziskuskalender“. Von 1992 bis 2018 Redaktor der Eine-Welt-Zeitschrift ite. Freier Journalist. Kirchenblogger seit 2005.