Und es gibt sie doch …

…  junge Kapuziner, die im Ordensleben einen spannenden Lebensentwurf entdecken und den Weg als Bruder wagen möchten. Am 1. Europäischen Treffen der Junioren und Studenten in Rom vom 9. – 12.07.18 trafen sich 180 Brüder zu Vorträgen, zum Austausch, gemeinsamen Beten und gemütlichem Zusammensein.

Als doch schon etwas in die Jahre gekommener «Junior» faszinierten mich zunächst die vielen jungen Brüder aus verschiedenen Teilen Europas. Die zahlenmässig grössten Gruppen bildeten die Kapuziner aus Italien und Polen. Immer wieder gab es Gelegenheiten, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen, wenn nötig eben mehr auf pantomimischer als sprachlicher Ebene.

Vielfalt im Orden

Interessante Vorträge nahmen einen wichtigen Teil des Treffens ein. So berichtete beispielsweise ein Bruder aus seinem Alltag, der als Gefängnisseelsorger in Palermo arbeitet. Brüder des Klosters in Spoleto erzählten von ihren Erfahrungen mit ihrer internationalen Gemeinschaft. Erfahrungsberichte aus den verschiedensten Erdteilen, in denen Kapuziner wirken, durften auch nicht fehlen. Auf die Vielfalt des Ordens ging der Generalminister Mauro Jöhri ein, als er von seinen Reisen und Visitationen Bericht erstattete. Zu reden gab auch die Vorstellung der «Ratio Formationis», das neu erstellte Schreiben zur Ausbildung, waren doch im Plenarsaal gerade jene anwesend, um die es darin ging.

Ein Tagesausflug nach Assisi und ein Ausflug in Rom bildeten eine attraktive Abwechslung zu den Vorträgen und Impulsen. Natürlich durfte das gemeinsame Beten und Gottesdienst feiern nicht fehlen. Eine «ad hoc» Bruder Band verstand es, das gemeinsame Beten und Singen beeindruckend mitzugestalten.

Was ich mitnehme

Wahr zu nehmen, dass ich als Kapuziner einem Weltorden angehöre, der in den verschiedensten Bereichen tätig ist, eine Horizonterweiterung über die eigene Provinzgrenze hinaus und die Erinnerung an interessante Persönlichkeiten, denen ich begegnen durfte, zähle ich zu den wertvollsten Erfahrungen dieser Tage. Die Zeit vergingen wie im Flug. Schon bald hiess es wieder Abschied nehmen. Die Brüder aus Malta, England, Irland, Deutschland, Österreich und der Schweiz durften sich nach diesem Treffen noch auf gemeinsame Tage in Assisi freuen. Gemeinsam erkundeten sie die Heimat des Heiligen Franz und auch Orte ausserhalb der Stadt, die in seinem Leben ein Rolle spielten.

Br. Kletus Hutter


Das Juniorat

Als Juniorat wird die Zeit zwischen den Ersten Gelübden (nach dem Noviziat) und den Ewigen Gelübden eines Kapuziners bezeichnet. Es dauert in der Schweizer Provinz mindestens drei Jahre, kann jedoch vom jeweiligen Bruder oder vom Orden um weitere Jahre verlängert werden.