In memoriam

Meinhard Bürgler
25. April 1942 – 3. Juni 2022                                         

Wir sind nur Gast auf Erden
und wandern ohne Ruh,
mit mancherlei Beschwerden
der ewigen Heimat zu.

 

Br. Meinhard ist am 25. August 1942 im Lauerz SZ geboren und auf den Namen Alois getauft worden. Am 5. September 1965 wurde er im Kapuzinerkloster Wesemlin Luzern als Kandidat eingekleidet und legte am 16. November 1969 in Dulliken die ewige Profess ab.
Von Mitbrüdern wurde er in die Arbeit als Gärtner und Koch eingeführt. Im Verlaufe seines Lebens als Kapuziner hat er diese Arbeit nacheinander in elf Klöstern der Deutschschweiz mit grossem Einsatz verrichtet. Durch seine vielen Mutationen kam er in manche Gegenden der Schweiz, die er gerne erkundete und wo er den Leuten mit grossem Interesse begegnete. Seinen Lebensabend durfte er auf der Pflegestation im Kloster Schwyz verbringen. Selber hilfsbedürftig hat er sich liebevoll um kranke Mitbrüder gekümmert. Am Herz-Jesu-Freitag, am 3. Juni 2022 ist er in Schwyz nach kurzer Krankheit gestorben.
Wir danken Br. Meinhard für sein unermüdliches Schaffen und seine Hilfsbereitschaft. Mit ihm hoffen wir, dass er nun nach seinem steten Wandern glücklich am Ziel in der ewigen Heimat angekommen ist. R.I.P.

 

Gandolf Wild
23. November 1940 – 5. April 2022

  Der Herr ist mein Hirt,
  mir mangelt nichts,
  er weidet mich auf grünen Auen.
  Zur Ruhe am Wasser führt er mich,
  neues Leben gibt er mir.

       

 

In Bühler/AR wurde Gandolf seinen Eltern Albert und Maria Wild-Büchel geboren. Aufgewachsen in Bühler machte er später die Matura im Kapuzinergymnasium von Appenzell. Am 6. September 1960 trat er ins Noviziat der Kapuziner in Luzern ein und nach den üblichen Studien der Philosophie und Theologie wurde er am 4. Juli 1965 in Solothurn zum Priester geweiht.
1968 reiste er nach Tansania, wo er nach einem Abschluss an der staatlichen Universität von Dar es Salaam Lehrer und Verantwortlicher der ordenseigenen Schule in Maua wurde. Unter seiner Leitung entwickelte sich diese Mittelschule zu einer der renommiertesten in Tansania.
1984 wählten die Brüder von Tansania Gandolf zu ihrem Obern. Dank seinem Einsatz – gut ausgebildete Brüder waren ihm ein besonderes Anliegen – erstarkte die Vizeprovinz.
Von 1991 -1994 wirkte Gandolf in Kenia und zurück in Tansania wurde er 1995 als Generalsekretär des Ordens nach Rom berufen. Sein Organisations- und Sprachtalent und sein Interesse für die Kultur konnte er hier 13 Jahre entfalten.
2008 reiste er auf Wunsch des Kapuzinerbischofs Paul Hinder nach Abu Dhabi, wo er als Sekretär und Berater des Bischofs in einer ganz anderen Welt glücklich wirken konnte. Gesundheitliche Probleme führten ihn 2021 schliesslich in die Schweiz zurück, ins Kapuzinerkloster Wil. Über seine Gesundheit konnte er scherzen (zweimal Herzinfarkt), wusste aber auch, wie gefährdet sein Leben war. Gandolf war ein hochintelligenter Mensch und doch nicht abgehoben. Er war im besten Sinn neugierig und gab auch gern weiter, was ihn selbst bereicherte. Als Provinzoberer verschanzte er sich nicht im Büro, sondern besuchte auch die entlegensten Stationen. Einerseits ein Büchermensch und anderseits zugänglich für jedermann.
Wir verlieren mit Br. Gandolf einen interessanten, interessierten und liebenswürdigen Mitbruder.

 

Gregory Menzes
7. April 1937 – 1. März 2022


Der Herr ist mein Hirt, mir mangelt nichts,

er weidet mich auf grünen Auen.
Zur Ruhe am Wasser führt er mich,
neues Leben gibt er mir.
Psalm 23

 

Bruder Gregory starb nach kurzer Krankheit am 1. März 2022 im Kantonsspital Luzern.
Er lebte und wirkte bis zu seinem Tode 29 Jahre lang in Baldegg als Seelsorger bei den Schwestern. Br. Gregory wurde auf den Namen Oswald Michael getauft und wuchs in einer glaubensstarken Familie auf, in der viele seiner Schwestern und Brüder den Ordensberuf ergriffen. Die Jugendzeit verbrachte Gregory in Kundapura, Indien. 1956 kam er in die Schweiz und trat ins Noviziat der Kapuziner ein.
Mit 31 Jahren zog es ihn als Missionar nach Tanzania, später wirkte er in den Kapuzinermissionen in Indonesien und ab 1980 in Papua Neu Guinea als Gymnasiallehrer. Aus gesundheitlichen Gründen musste er 1989 in die Schweiz zurückkehren, wo er als Seelsorger im Beichtstuhl und auf der Kanzel die Frohe Botschaft verkündete. Ab dem 1. Oktober 1993 engagierte er sich bei den Schwestern in Baldegg.
Wir danken Gott für den Mitbruder, den er uns so viele Jahre geschenkt hat und für all das Gute, das er an den vielen Orten der Kirche wirken konnte.

 

Paul Krummenacher
24. August 1935 – 08. November 2021

Gott, wer ist wie du?
Du vollbringst Grosses!

Du wirst mich neu beleben.
Du wirst mich herausführen aus den Tiefen.

Bring mich zu Ehren!

 

 

Br. Paul kam im Jahr 1935 in Escholzmatt im Entlebuch zur Welt; seine Eltern waren die Bauersleute Josef und Rosa Krummenacher-Stadler. Mit 19 Jahren trat er im Kapuzinerkloster Luzern ins Noviziat ein. Nach der zeitlichen Profess am 28. April 1954 begann er seinen langen Weg durch die Kapuzinerklöster der Schweizerischen Kapuzinerprovinz: Luzern (2mal), Näfels, Sursee, Dornach, Solothurn (2mal), Appenzell, Rapperswil, Olten und Wil. In Hausdiensten, als Pförtner oder als Mitglied des Pfortenteams sowie als Sekretär des Präfekten der Klosterschule Näfels und des Rektors des Kollegiums St. Antonius Appenzell war er für andere da. Für andere dasein war für ihn als Kapuziner eine selbstverständliche Option. Aufmerksam und umsichtig tat Br. Paul, was ihm aufgetragen war. Noch am Tag vor seinem Sterben besorgte er den Abwasch des Frühstücks seiner Mitbrüder. Wir glauben, dass Gott, wie es im Gleichnis steht, die Schürze umbinden wird und nun unseren Bruder Paul bedient, wie es recht ist.

 

   

Josef Hollenstein
9. Oktober 1946 – 2. Oktober 2021


  Dein Wort, Gott, ist eine Leuchte für mein Leben,
  es gibt mir Licht für jeden nächsten Schritt.
  Ps 119,105

 

 

Auf dem Hof Neulanden in Wil ist er seinen Eltern Josef und Maria          Hollenstein-Rüegg am 9. Oktober 1946 als ältester Sohn geboren worden. Dort hat er seine glücklichen ersten Jugendjahre erlebt. 1955 übernahmen seine Eltern einen eigenen Hof in Niederbüren, wo er mit fünf Geschwistern die weitere Jugendzeit verbrachte.
Von 1959-1966 studierte er im Kollegium Appenzell und bestand dort die Matura. Am 4. September 1967 trat er im Kloster Wesemlin Luzern ins Noviziat der Kapuziner ein und durchlief die ordensinterne Ausbildung, ein Jahr in Stans und fünf Jahre im Hausstudium in Solothurn. Bischof Josephus Hasler weihte ihn am 10. September 1971 in Wil zum Priester.
Ab 1973 sammelte er Erfahrungen in der Seelsorge, zuerst im Klosterkreis Wil, dann in der Kapuziner- fraternität in Winterthur, wo er sich in seelsorgerlicher Gesprächsführung weiterbildete. Dies konnte er bei seinen Hausbesuchen und in der Pfarreiseelsorge gleich anwenden.
Br. Josef hat unserer Kapuzinergemeinschaft in verschiedenen Aufgaben seine wertvollen Dienste geleistet. Fünfmal war er Guardian: in Wil (1982-86), anschliessend in Altdorf (1986-92), Rapperswil (1995- 2004), Appenzell (2005-08) und Brig (2008-14). Neben der umsichtigen Leitung der einzelnen Kloster- gemeinschaften leistete er Aushilfen in der örtlichen Seelsorge und begleitete Franziskanische Gemein- schaften. Von 1986 an war er sechs Jahre Mitglied des Regionalrates der deutschen Schweiz. Dazu war er auch lange Jahre (1986-2014) verantwortlich für die Ausbildung der Brüder im Postulat und Juniorat. In Brig bedeutete 2012 die Diagnose Nierenkrebs einen grossen Einschnitt in sein Leben. Mit Geduld hat er mehrere Therapien ertragen. In dieser Zeit schätzte er, dass er sich von den Mitbrüdern und von vielen Menschen getragen fühlte; sie waren für ihn – bewusst oder unbewusst – eine Stütze auf seinem Weg der franziskanischen Lebensform.
Wir danken Br. Josef für sein reichhaltiges Wirken und für sein offenes und frohes Wesen.

 

Fidelis Stöckli
3. Oktober 1932 – 30. September 2021

 Treu ist Gott,
 durch den ihr berufen worden seid

 zur  Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus,
 unserem Herrn.
 1 Kor 1,9

 

In Stans wurde Fidelis Stöckli seinen Eltern Xaver und Martha geboren. Der Vater war Kirchenmaler, Vergolder; die Mutter Telefonistin. Wegen der Renovation der Pfarrkirche fand deren Heirat bezeichnenderweise in der Kapuzinerkirche statt. Ein gutes Omen für ihren ältesten Sohn.
Die Primarschule sowie das Kollegium St. Fidelis besuchte er in Stans, bevor er am 2. September 1954 mit dem Noviziat der Kapuziner im Kloster Wesemlin, Luzern, die ordensinterne Ausbildung begann. Am 15. Januar 1959 legte er seine Ewige Profess ab und wurde am 5. Juli 1959 von Bischof Franziskus von Streng zum Priester geweiht.
Nach seinen philosophischen und theologischen Studien in Stans und Solothurn ging er ans Missionsinstitut in Freiburg und anschliessend für die Englische Sprache nach Rochestown in Irland. So konnte er am 8. Januar 1961 von Kardinal Agagianian, Präfekt der Propaganda Fide, in der Kathedrale St. Gallen für Daressalam ausgesendet werden. Am 12. Januar reiste Fidelis Stöckli mit Luzius Eisenring, Alberto Weingand, Robert Sutter und Ephrem Singenberger nach Tansania, wo er in Kwiro, Mpanga, Mofu, Mchombe, Kasita, Igota, Maua, Itete, Daressalam (Msimbazi) vielfältig wirkte. Zuerst als Seelsorger, später auch als Novizenmeister, Spiritual für Schwestern, Exerzitienmeister und Sekretär für die Ordensoberenkonferenz der Männer von Tansania (RSAT) wie auch der Vereinigung der Höheren Kapuziner Ordensobern (SEACA, heute EACC).
Diese vielfältigen Erfahrungen in Tansania prädestinierten Fidelis Stöckli für den Provinz- und Missionssekretär in der Schweiz. Dazu kam er 1975 ins Provinzialat der Kapuziner auf dem Wesemlin, Luzern. Seine Fähigkeiten wurden auch ausserhalb des Ordens wahrgenommen, wo er während zwanzig Jahren in der Aktionsgemeinschaft der Missionsinstitute (AGMI), der Missionskonferenz (DRL) sowie beim Fas- tenopfer und der Caritas gewissenvoll mitarbeitete. In diese Zeit fallen auch berufliche Auslandsreisen. Von 2010 bis 2018 war er Seelsorger in Brig und machte viele Sonntagsaushilfen im deutschsprachigen Wallis. Am Ende seines Lebenslaufes schreibt er: «Gott sei Dank für Berufung, Aufgaben, Schutz und Hilfe – Fidelis Stöckli».
Wir danken Br. Fidelis für sein kulturoffenes Wirken und für sein ruhiges sowie interessiertes Wesen.